„Gästebuch für einen Baum - Hibaku jumoku Ginkgo“

am 23. März 2025 im Japan-Garten Stuttgart

Anlässlich der Auspflanz-Zeremonie des Friedensginkgos von der Stadt Stuttgart, die an dem internationalen Friedensnetzwerk "Mayors for Peace" beteiligt, wurde die partizipative Kunstaktion „Gästebuch für einen Baum – Hibaku jumoku Ginkgo“ von ShoShō durchgeführt. Dabei konnten alle Besucher eine Verbindung zu dem Friedensbaum aufbauen und über den Frieden nachdenken.

Die Form des Ginkgoblattes hat in der Mitte einen Spalt. Es sieht also so aus, als ob sich eins zweiteilt oder zwei sich zu einem verbinden. Die Kunstaktion nimmt dieses Blatt als Sinnbild für das Zusammenleben. Es weist darauf hin, dass wir Einzelwesen sind, aber gleichzeitig im Zusammenleben ohne Verbindung zwischen uns und den anderen nicht existieren können.

Jeder Gast wurde eingeladen, als Einzelperson über sich und andere nachzudenken und dies in Worten für den Hibaku jumoku Ginkgo auszudrücken:

- Etwas, das für mich wichtig ist -
auf die linke Hälfte des Ginkgoblattes 

- Etwas, das für jemand anderes oder eine Sache wichtig ist  -
auf die rechte Hälfte des Ginkgoblattes 

 



Jede Ginkgokarte weist eine Spur von Verbrennung auf. Man spürt, dass das Material aus Papier leicht zerstörbar ist. Es ist eine Erinnerung an die Katastrophe des Abwurfs der Atombomben und deutet an, wie zerbrechlich der Frieden sein kann, wenn die Menschheit nicht aufpasst. 

JunkoYamamoto spielt auf der Shō, einer traditionellen japanischen Mundorgel. Das Stück heißt „Sōjō
no chōshi“ und ist eine Musik für den Frühfrühling, die weich, sanft und auch teilweise kräftig
klingt. Man kann sich gut vorstellen, wie junge Blätter austreiben und ein Schimmer von
Hoffnung erfüllt die Luft.
 



 


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